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Elend: A World In Their Screams (Review)

Artist:

Elend

Elend: A World In Their Screams
Album:

A World In Their Screams

Medium: CD
Stil:

Orchestrale Avantgarde

Label: Prophecy/Soulfood
Spieldauer: 57:43
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Ein Bekannter bezeichnete ELEND einmal als „musical non-event with screaming on top of it“. Nun, das Geschrei ist verschwunden…

Nach der Trilogie der ersten Alben gab es eine leichte Schwerpunktverschiebung bei dem Komponistentrio um Renaud Tschirner; Klangexperimente stehen seither noch höher im Kurs. Die Musik ELENDs ist immer noch unheimlich dunkel und stützt sich nicht auf die konventionellen Mittel, ihre Hörer für sich zu begeistern – falls angesichts der Atmosphäre überhaupt solch positives Vokabular angebracht ist. Wiederkehrende Motive, Melodie und Rhythmus sind so gut wie ausgeschlossen; es geht um Klangfarben, welche die Orchestrierung bereitstellen. Die unterschiedlichen Ensembles orchestraler Instrumente vollziehen extreme Dynamiksprünge und stellen ungewöhnliche Sounds heraus, die man in klassischer Musik, wie der Laie sie versteht, nicht vernimmt. ELEND sind der modernen Avantgarde der Orchestermusik zuzuordnen und haben mit Rock nichts zu schaffen, außer dass sie die Dunkelheit mögen und Metal-kompatible Themen verarbeiten. Der Gesangsteil beschränkt sich auf französisches Textrezitativ und gelegentlichen Sopraneinsatz

Hinsichtlich ihrer Wirkung – dem einzig übrigen Stichpunkt zur Bewertung, da keine echten Stücke oder traditionelle Formen wie Fuge oder Tanz vorliegen – kann diese Scheibe im Stillen einlullen und dann unangenehm aufschrecken, wenn es laut wird. Ansonsten lässt sie völlig kalt, ist abweisend und allenfalls dem am Textkonzept Interessierten eine intensive Beschäftigung Wert – Es ist schade um die beträchtliche vorhandene Substanz: „A World In Their Screams“ ist einmal mehr zu viel Anspruch und zu wenig Musik, um über (Pseudo-?)Intellektuellenkreise hinaus rezipiert zu werden.

FAZIT: ELEND werden, bedingt durch ihr Label, immer noch dem falschen Publikum feilgeboten. Weder Melancholiker noch nach Neuem in extremer Musik suchende werden angesichts dieser selbstzweckhaften Kompositionskunst befriedigt – Sie eignet sich für bereits vom unverkrampften Zugang zur Musik Bekehrte, die Klänge nur noch akademisch betrachten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4573x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Ophis Puthon
  • A World In Their Screams
  • Ondes De Sang
  • Le Devoreur
  • Le Fleuve Infini Des Morts
  • Je Rassamblais Tes Membres
  • Stasis
  • Boree
  • La Carriere D´Ombre
  • J´Ai Touche Aux Confins De La Mort
  • Urserpens

Besetzung:

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